Sabie und Panorama Route
Nachdem wir einen Inlandsflug von Port Elizabeth nach Johannesburg genommen hatten, starteten wir mit einem neuen Mietwagen direkt vom Flughafen aus in Richtung Osten. Angepeiltes Ziel: Das kleine Bergdorf Sabie. Es liegt 64 Kilometer westlich des Krüger-Nationalparks am Fluss Sabie, umgeben von einer Menge Wasserfällen und unendlichen Weiten wilder Natur. Gewohnt haben wir für 3 Tage im Villa Ticino Guest House mit super herzlichen und hilfsbereiten Gastgebern, alles total persönlich, abseits vom Massentourismus! Was das Essen und besonders das Fleisch angeht, waren wir uns schnell einig: Hier haben wir unser bestes (Lady Cut) Steak gegessen: Und zwar im Wild Fig Tree Restaurant. Ungedingt ausprobieren wenn ihr in Sabie seid! Das Hightlight war die sog. Panorama Route, welche optimal für einen Tag ist und spektakuläre Ausblicke bietet. Start war in dem Dorf Graskop. Erste Anlaufstelle: Der Aussichtspunkt God‘s Window, von dem aus man einen unvergesslichen Blick über das Lowveld (Tiefland) der südafrikanischen Provinz Mpumalanga haben soll. Leider war es bei uns an dem Tag so nebelig, dass man kaum die eigene Hand vor Augen erkennen konnte. Aber keine Sorge: Das Wetter wechselt wahnsinnig schnell. Daher empfehle ich God’s Window mitzunehmen! Weiter ging es entlang der Panorama Route, auf und ab, alles grün und weitläufig. Bis auf ein paar Autos auf der Straße (R532) keine Menschenseele (wahrscheinlich auch durch die Nebensaison bedingt). Ein kleines Mittagessen namen wir im winzigen Restaurant (wenn man es so nennen kann, eher ein Holzüberdach mit kleiner Kochstelle darunter) Boskombuis ein: Herrlich originell und direkt am Fluss gelegen! Mitten im Nirgendwo!
Bourke's Luck Potholes
Weiter ging es zu den Bourke's Luck Potholes, einer Felseneinheit, die über den zwei Flüssen Blyde River und Treur River empor ragt. Brücken überspannen die beiden Flüsse und auch die Strudellöcher. Und hier hatte sich das Wetter bereits enorm gewandelt, sodass wir nun in kurzen Klamotten unterwegs waren und mit einem tollen Blick belohnt wurden.
Lowveld View
Was kann ich sagen? Dieser Ausblick ist ein Traum! Dies war der nächste Stopp auf unserer Panorama Route und ich muss sagen, dass er mir fast am besten gefallen hat!
Three Rondavels
Nächster Halt: Aussichtspunkt auf die Three Rondavels. Übersetzt drei Rundhütten also. Und tatsächlich: Die Felsen haben schon eine gewisse Ähnlichkeit mit afrikanischen Rundhütten.
Blyde River Canyon
Der Höhe- und für uns auch Endpunkt der Panorama Route: Der 26 km lange und bis zu 800 m tiefe Blyde River Canyon. Unten sieht man den Blyde River durch das Tal fließen
Ab hier beginnt der Afrikaurlaub, so wie man ihn aus dem Fernsehen kennt, also ziemlich klischeehaft aber wahnsinnig toll! Safari-Alarm, los geht's!
Komatipoort (südliche Grenze Kruger National Park) - Safari-Feeling pur!
Auf unserem Weg von Sabie in Richtung Süden steigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontinuierlich an. Auch die Sonne scheint öfter und gefühlt stärker. Als wir in unserer Unterkunft Buckler‘s Africa in Komatipoort ankommen, bin ich völlig aus dem Häuschen: Es ist so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Häuser mit Strohdächern mitten im Grünen. Mit Blick auf den Crocodile River, welcher gleichzeitig den südlichen Übergang zum Krüger Nationalpark bildet! Mit der Chance bereits von hier aus wilde Tiere zu sehen. Und so war es auch: Ich nahm das Fernglas in die Hand und erblickte direkt einen Büffel und einige Hippos! So konnte das Safari-Abenteuer beginnen, bereit die "Big Five" und noch viele weitere Tiere zu entdecken!
Kruger Nationalpark (Eingang Crocodile Bridge)
Erster Tag, direkt vier der Big Five (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard – Leopard fehlte noch, sehr schwierig zu sehen!) gesehen, kann es besser laufen? Da unsere Unterkunft im süd-östlichen Zipfel an der Grenze zu Mosambik lag, kamen wir durch einen der südlichen Parkeingänge „Crocodile Bridge“ in den Park. Eimmal über den Crocodile River und drin waren wir. Als wir die erste Giraffe sahen, waren wir so aufgeregt, dass wir aus dem Auto heraussprangen (nicht erlaubt das Auto ohne Begleitung von Rangern zu verlassen!) und direkt einen kleinen "Anschiss" von anderen Parkbesuchern kassierten. Aber egal, es war eine Giraffe! Bei den zwei Kollegen auf dem Bild (zwei Löwen-Damen) hatten wir auch unglaubliches Glück: Einer der Ranger gab uns den Tipp, dass die Beiden einige Kilometer weiter am Straßenrand ein Mittagsschläfchen machten. Und so war es auch: Wir konnten sie aus nächster Nähe dabei beoachten. Am ersten Tag fuhren wir sicher 10 Stunden allein durch den südlichen Teil des Krugers, ihr könnt euch vielleicht annähernd vorstellen wie riesig der ist. Die Unterkunft wählten wir bewusst außerhalb des Parks aber sehr nah an der Grenze, um auch abends etwas flexibel zu sein. Wenn ihr eine Unterkunft in einem der Camps innerhalb des Parks bevorzugt, müsst ihr euch nach den Öffnungszeiten des Parks richten. Dafür mittendrin, hat sicher auch seine Vorteile. Beides solltet ihr frühzeitig buchen.
Nachwuchs am Start
Auch den zweiten Tag im Kruger verbrachten wir im südlichen Teil. Wir sahen weitere viele tolle Tiere, zum Teil mit Nachwuchs! Ja, kleine Baby-Zebras, -Giraffen oder -Elefanten sind schon was Tolles! Nun fragt ihr euch sicher, wie man die „Tierchen“ am besten findet. Ich denke es gehört ein großer Funken Glück dazu und einige Erfahrungswerte. Einige davon könnt ihr z.B. an den großen Karten an den Rastplätzen innerhalb des Parks „stibitzen“, denn hier können alle Besucher des Parks markieren, wo sie welche Tiere zuletzt gesehen haben. Eines möchte ich noch dazu sagen: Während wir durch den Park fuhren wurde klar, dass der Park generell sehr ausgetrocknet war – dies war durch die besonders lange und schwere Dürrephase im Sommer (wir waren im Herbst dort) bedingt. Das heißt dass der Park zu anderen Jahreszeiten sicher viel mehr Wasserlöcher und Flüße bietet, und dementsprechend auch mehr Tiere an diesen Wasserstellen zu finden sind.
Morning Walk: Zu Fuß quer durch die Prärie
Ein unvergessliches Erlebnis war der sog. Morning Walk: D.h. wir sind mit einer kleinen Gruppe und zwei bewaffneten Rangern querfeldein durch die Prärie spaziert. Das Ganze startete bereits um halb 5 morgens: In einem Jeep fuhren wir in der Morgendämmerung vom Parkeingang ca. 30 Minuten in das Parkinnere (fragt mich nicht wo genau – um 5 Uhr morgens ist meine Orientierung nicht die Beste). Ab dann ging es zu Fuß weiter, und zwar abseits der asphaltierten Wege. Einer der Ranger ging vor, alle anderen folgten nacheinander in einer Reihe, der zweite Ranger bildete den Abschluss. Geredet werden durfte nicht. Das war die schwerste Übung für mich. Bereits nach kurzer Zeit stoppten wir: Der Ranger wirkte nervös und zeigte auf ein dunkles Etwas in einiger Entfernung: Es war ein in einem ausgetrockneten Wasserloch liegendes Hippo (Nilpferd). Nachdem der Ranger uns erklärte, dass Hippos oftmals als die gefährlichsten Tiere gelten (da sie so unvorhersehbar sind, insbesondere wenn sie sich bedroht fühlen), machten wir einen sehr großen Bogen um das gesichtete Hippo. Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten: Wir sahen ein Rhino (Nashorn) mit Baby! Sehr beeindruckend! Wieder mussten wir extrem leise und vorsichtig sein und schlichen uns nach und nach an. Auch eine Herde von Buffalos (Büffel) konnten wir beobachten. Bald gab es eine kleine Rast, bei dir wir Getränke und kleine Snacks von den Rangern bekamen. Viele spannende Geschichten und Infos über den Kruger N.P. und seine Bewohner gab es gratis dazu, super interessant! Einen solchen Morning Walk zu Fuß kann ich euch nur ans Herz legen! Wie ich finde die bessere Alternative zu den geführten Fahrten zusammen mit Rangern. Übrigens: Den letzten Kollegen der Big Five (Leopard) haben wir auch noch entdeckt – allerdings nur mit dem Fernglas, aber immerhin.
Malelane (ebenfalls südlicher Kruger Nationalpark)
Nach drei Übernachtungen in Komatipoort ging es weiter entlang des Crocodile Rivers in Richtung Westen in die Kleinstadt Malelane. Unsere Unterkunft Rio Vista Lodge war zwar nicht ganz so idyllisch wie die vorherige (Buckler’s Africa), aber trotzdem super gelegen, ebenfalls direkt am Fluss und nah zum Parkeingang „Malelane Gate”. Auch hier verbrachten wir nochmal einen tollen Tag im Park.
Kommentar schreiben
Biggi (Sonntag, 08 Januar 2017 13:16)
Fuer Reisende, die Tipps fuer ihren Suedafrikaaufenthalt suchen, findet man hier lohnenswerte Infos, wunderschöne Fotos und gleich die entsprechenden Links dazu. Und das alles locker, flockig geschrieben. Super gemacht!