Santa Catalina - Nicht nur ein Paradies für Surfer

300 Einwohner, 600 Schlafplätze, kein ATM, ein Supermarkt, 2 Strände mit dunklem Sand, weltweit bekannte Surfspots, gutes Essen, Surf- & Tauchshops - das ist der kleine Ort Santa Catalina an der Pazifikküste, ca. 350 km südlich von Panama City.

Tag 1: Ein Ort, zwei Strände und ganz viel Lebensqualität

Die Anreise von Boquete nach Santa Catalina war ähnlich wie die von Bocas nach Boquete: Einige Stunden (max. 4 Stunden) im Kleinbus (Transfer wieder via Hello Travel Panama) auf teils sehr holprigen Straßen, aber durch wundervolle Natur. Je näher wir an die Pazifikküste kamen, umso trockener wurde es. Und umso heißer. Da es schon vor 8 Uhr morgens losging, kamen wir bereits mittags im Ziel an. Unser Hotel Las Hamacas liegt recht zentral, direkt nebenan eine Tapasbar und der einzige Supermarkt, logistisch also ziemlich günstig. Die erste Unterkunft ohne Frühstück. Eine Herausforderung für mich, aber ich kann mich irgendwie anpassen. Ich versuche es zumindestens. Nach der Ankunft machten wir uns direkt auf Entdeckungstour: Playa Santa Catalina, der Hauptstrand nur einige Fussminuten entfernt. Erstaunlich leer und dunkler, fast schwarzer Sand. Wir hatten von einem zweiten Strand gehört, Playa Estero, und machten uns auf die Suche. Auf dem Weg dorthin (einfach der Hauptstraße folgen) kamen wir an mehreren wirklich süssen kleinen Bars / Restaurants vorbei, die aber leider offensichtlich alle geschlossen hatten. Und ich hatte soo Hunger! Wir wurden aber noch fündig, und zwar im Bannaba, einem kleinen Restaurant auf der linken Seite der Hauptstraße (Richtung Playa Estero). Die Besitzerin war super sympathisch und das Essen kann ich auch nur loben: Die Shrimps mit Limette und Kokosreis habe ich sehr genossen. 

Nach der Stärkung ging es weiter an den Playa Estero (vom Bannaba noch ca. 10 Minuten zu Fuß). Die Kulisse am Strand ist herrlich: Dunkler Sand, weiße Wellen, Palmenwald mit Surfcamp und wieder so unglaublich menschenleer! 

Wir ließen den Tag zusammen mit den zwei Mädels aus Darmstadt ausklingen, die wir beim Transfer nach Santa Cantalina kennengelernt hatten. Wir aßen in einem ziemlich einfachen lokalen Restautant, El Pacifico, direkt am Playa Santa Catalina. Die Bedienung war nicht gerade freundlich, aber dank unserer Begleitung Catharina, die fließend Spanisch spricht, wussten wir was sich hinter der Speisekarte verbarg und konnten eine gute Wahl treffen: Gegrillter Fisch und Hühnchen, jeweils mit frittierten Kochbananen (Pataconis), super lecker! Danach genehmigten wir uns noch einen Absacker in der Tapas Bar & Hotel Iguanito. Natürlich nicht irgendeinen Absacker, sondern Cuba Libre und Moijto. Hier gibt es übrigens auch den besten Piña Colada den ich je getrunken habe! Mit tagesfrischen Ananas, die der Barkeeper Hugo persönlich besorgt. Und ein guter Piña Colada hat nichts Sahniges an sich, sondern einfach nur Ananas & Rum & etwas Kokosmilch. Und wenn die Ananas gut gereift ist, braucht man nicht mal Zucker. 

Tag 2: Von Hängematten, Wahnsinnsausblicken und Smoothies-Schlürfen

Den nächsten Tag starteten wir mit einem Besuch bei den Darmstädter Mädels: Die zwei Glücklichen haben in Santa Catalina - wie ich finde - den Hauptgewinn in Sachen Unterkunft gezogen: Eine zweistöckige Holzhütte (Rancho Cosa Mia) auf Stelzen direkt am Hang zum Meer mit der Wahnsinnsterrasse schlechthin! Und das ganze Haus für sich alleine. Der morgentliche Kaffee mit dem Blick war ein Traum, man kann sich gar nicht sattsehen. Die Cosa Mia liegt nicht direkt an der Straße in Richtung Playa Estero, man biegt beim Restaurant Surfers Point (Mexikanisch) rechts in einen Feldweg ab. Für alle, die vielleicht auch mal das Glück haben, dieses Häuschen zu bewohnen. 

Wir verbrachten den Tag zu viert am Playa Estero. Zuvor (und zwischendurch) machten wir es uns bei Mama Ines gemütlich, eine der tollen bunten Bars / Restaurants direkt am Beach. Ich aß hier zweimal den Shrimp Taco (Taco de Camarones) und fand ihn gut als Snack zwischendurch. Die anderen Speisen sind glaube ich nicht der Überflieger. Aber die Smoothies mit frischen Früchten (Jugo de fruta) - meine Empfehlung: Wassermelone (Salida) & Banane oder "normale" Melone (Melon) & Banane. 

Zu Abend aßen wir in einem Restaurant mit dem Schild "Rest. Chillin...Guito", vermutlich der Name. Diesmal gab es gebratenen Lachs mit einer herrlichen grünen Soße (hat mich etwas an Salsa Verde erinnert) und Kokosreis & Salat. Lecker! Ich weiß, ich habe das Essen bisher in so gut wie jedem Beitrag gelobt, es ist aber auch wirklich so, dass wir hier in Panama noch nicht annähernd schlecht gegessen haben (zumindestens wenn ich für mich selbst spreche), mein kulinarisches Herz ist begeistert! Ach und nicht zu vergessen: Auch wenn er nicht auf der Karte steht: Falls ihr irgendwann mal hier sein solltet, fragt nach dem Maracuja-Kuchen! Köstlich, sowas hab ich noch nicht gegessen!! Und wieder ein dickes Lob. 

Tag 3: One Day in Paradise

Dieser Tag war ein ganz besonderer: Wir machten einen Privattrip nach Coiba Island, einer unbewohnten Insel südwestlich der Küste von Santa Catalina,berühmt für ihre Unberührtheit und Schnorchel- und Tauch Hotspots. Zusammen mit den zwei Darmstädterinnen und noch zwei weiteren Mädels aus München (liebe Grüße an die Gruppe der Reisenden!) charterten wir ein kleines Boot inklusive Kaptain und Guide für uns alleine. Hugo, der Kellner aus derTapas Bar Iguanito nebenan (die mit dem guten Piña Colada) organisierte alles.Morgens um 8 Uhr (mit Verspätung um 8:45 Uhr) ging es los: Von Playa Santa Catalina eine Stunde lang in Richtung Insel. Erster Stopp: Eine winzige Insel mit geschätzt 3 Palmen. Aber logistisch sehr wichtig, denn hier gab’s die Schnorchelausrüstung, die beim ersten Schorcheln-Stopp ein paar Inseln weiter direkt Anwendung fand. Viele Fische und sogar eineWasserschildkröte, wir waren happy! Einige von uns sahen sogar den kleinen Reef Shark!

Es ging weiter zu einer weiteren Postkarteninsel - laut Guide müsse man 7 Meter ins Wasser gehen und die Insel passt perfekt aufs Postkartenfoto. Es war einfach ein Träumchen. Zur Stärkung (denn Schnorcheln macht ziemlich hungrig!) gab es die selbstmitgebrachte Paella auf der Coiba Hauptinsel. Unser Nachmittag bestand aus einer Mischung zwischen weiteren Schnorchelspots und kleinen Inseln - das Gute: Bis auf eine weitere Kleingruppe aus Santa Catalina konnte man die Leute, die wir sahen an einer Hand abzählen. Wir (“Die Gestrandeten”, wie wir uns nannten) hatten alle so viel Spaß, Glück und Zufriedenheit in uns, dass ich am liebsten die Zeit gestoppt hätte! Nach einer etwas längeren und - aufgrund des stärker werdenden Wellengangs - auch sehr turbulenten Rückfahrt kamen wir gegen 5 Uhr wieder am Playa Santa Catalina an.

Um den Tag noch etwas “kitschiger” (für mich einfach nur toll) zu machen als er schon war, ließen wir bei einigen Bier und Wein die Seelen im Restaurant Pinguinos baumeln und warteten auf den Sonnenuntergang. Das Restaurant sieht sehr authentisch aus mit

den bunten Holzstühlen. Die Service war zwar wenig zufriedenstellend, allerdings ist die Location perfekt zum Genießen des Sonnenuntergangs.

Natürlich ist so ein Tag nicht ohne ein entsprechend fabelhaftes Abendessen zu beenden. Wir steuerten die Pizzeria Jammin an, deren gute Steinofenpizza uns bereits von Einheimischen (quasi der Konkurrenz) empfohlen wurde. Jammin liegt nicht wie

die anderen Restaurants direkt an der Hauptstraße Richtung Playa Estero, sondern am Ende eines Feldwegs Richtung des Hostels “Time Out” (ist aber auch ausgeschildert an der Hauptstraße, kurz vor dem Restaurant Bannaba). Zum Nachtisch bietet sich das „La Moncheria Heladería“, sehr berühmt für das selbstgemachte Eis, direkt neben dem Restaurant). Man erzählte uns sogar, dass es hier das beste Eis Zentralamerikas gebe. Leider leider hat es bei uns zeitlich nie hingehauen: Einmal waren wir zu spät (ca. 22 Uhr) und einmal zu früh (ca. 12 Uhr). Also denkt dran, der Laden macht erst um 15 Uhr auf. Wie lange genau weiß ich nicht. Ich glaube da gibt es bei den Panamaern auch keine festen Öffnungszeiten, an die man sich hält. Alles getreu dem Motto: Tranquilo tranquilo (denke das lässt sich ganz gut übersetzen mit “Immer mit der Ruhe”).

Tag 4: Kein unnötiger Stress

Nach den ganzen Traumstränden, im Wasser Plantschen, gutem Essen und Drinks wollten wir uns wenigstens noch etwas sportlich betätigen und Stand Up Paddling austesten. Wurde aber nichts draus’ - wir waren am letzten der vier Tage einfach zu relaxed und ehrlich gesagt auch nicht dazu in der Lage. Daher war Chillen am Strand und Cafe zu Cafe und zur Terrasse der Mädels angesagt. Man trifft sich in Santa Catalina übrigens immer irgendwie und irgendwann, extra verabreden ist nicht nötig. Genau das ist auch das, was die Panamaer so ausmacht: keine Planung, alles flexibel halten, es klappt immer irgendwie, bloß kein unnötiger Stress! Eine gute Einstellung wie ich finde. Am letzten Abend aßen wir nochmal im Pannaba, diesmal zu sechst. Was ich besonders gut fand, waren die Shrimps mit Kokosmilch und den Fisch nach mediterraner Art. Für die Nicht-Fischesser: Das Steak mit Bacon und Käse überbacken ist auch zu empfehlen. Übrigens, was wir nicht wussten: An den Osterfeiertagen (Donnerstag bis Ostersonntag ) wird in ganz Panama offiziell kein Alkohol verkauft! Im Restaurant wurden uns Wein und Cocktails trotzdem serviert, mit Strohhälmen und normalen Gläsern “getarnt”. Glück gehabt!

Tag 5: Bananen-Pancake und Sandwich zum Abschied

Bevor wir gegen Mittag vom Minibus abgeholt wurden (wieder via Hello Travel Panama), frühstückten wir in der “La Vieja Panaderia” am Orteingang von Santa Catalina (wenn man rausfährt links). Hier gibt es super leckeren Pancake mit eingebackenen Bananen und gute Sandwiches (auch zum Mitnehmen).