#1 Amalfiküste: Welcome to sweet life
Nicht Positano oder Amalfi sind die Orte an der Amalfiküste, die mich am meisten begeistern. Sie sind wohl die bekanntesten und ohne Frage auch super schön. Aber der Touristenansturm eben nicht. Positano haben wir nur vom Boot aus gesehen, in Amalfi verbrachten wir einige Stunden. Amalfi bietet schon bei Ankunft ein bilderbuchreifes Erscheinungsbild. Zur Stärkung nach einer etwas turbulenteren Bootsfahrt gibt es erstmal Frühstück mit Caffeè und süßen Teilchen in der Bar Pasticceria Leone, die in einer der kleinen Gässchen liegt und mit einem sehr sympathischen und authentischen Service auffällt. Allen voran: die Mops-Hausdame namens Diana, die auch mal auf Augenhöhe zu den Gästen am Tisch Platz nimmt. Als Hundeliebhaberin habe ich mich darüber natürlich sehr gefreut!
Unsere letzten 3 Tage verbringen wir im Hotel Cetus im kleinen Örtchen Cetara. Das Hotel bietet schon bei Ankunft einen tollen Ausblick auf Salerno auf der einen und die weiterlaufende felsige Amalfiküste auf der anderen Seite. Das Hotel ist quasi in den Felsen eingebaut und macht somit etwas möglich, das man nicht oft findet: Das Meer in unmittelbarer Nähe, wir wohnen quasi über dem Wasser. Morgens von einem spektakulären Sonnenaufgang am Horizont geweckt werden und abends mit dem Rauschen der Wellen einschlafen – hört sich schon etwas kitschig, ist aber einfach herrlich! Es gibt ein zughöriges Restaurant Falalella, das uns wohl eines der besten Panoramen zum Essen geboten hat: Geradeaus: Blick auf den Horizont. Rechts: Bucht mit türkis-blauem Wasser. Links: Stufen zur hoteleigenen Badebucht.
#2 Cetara: Fischerdorf par excellence
Das Dorf Cetara ist ein kleiner Ort im Osten der Amalfiküste zwischen Amalfi und Salerno. Von unserem Hotel aus
ist es
fußläufig zu erreichen. Es gibt einen kleinen Hafen, einen Steg, einen kleinen Strand, alte Gebäude und natürlich
eine Kirche – so wie man sich eben ein kleines Fischerdorf vorstellt. Was ich besonders angenehm finde: Keine Menschenmassen und Touristenhorden! An Restaurants und Bars fehlt es auch nicht.
Anders als am Golf von Neapel ist hier die die Küche nicht unbedingt von Pizza geprägt, sondern von Fisch. Frischer Fisch, Meeresfrüchte, Muscheln.
An unserem Abend in Cetara entscheiden wir uns für das Restaurant San Pietro: Sehr ausgewähltes und hochwertiges Essen, ein sehr aufmerksamer Service und ein Koch, der auch mal aus der Küche rauskommt, um seine Gäste zu begrüßen oder einen Schwank aus seinem Leben zu erzählen. Gut, wenn man italienisch spricht oder wenigstens versteht! Wir leider nicht, aber man verständigt sich ja immer irgendwie. Ich jedenfalls freue mich über meinen frischen Fisch in Zitronensoße! Und danach: Das beste Dessert des ganzen Urlaubs, wie ich finde: Ricotta aus Ziegenmilch mit Blätterteig-Splittern und jamaikanischem Rum. Ich habe noch nie vorher eine ähnliche Kreation gesehen oder geschweige denn gegessen – köstlich!
#3 Minori: Dessert-Himmel
Nachdem die Sonne bei unserem zweiten Beach-Vormittag hinter den Felsen verschwindet, machen wir uns mit dem Auto auf den Weg in Richtung Westen, um noch etwas mehr von der Amalfiküste selbst zu sehen. Die Küstenstraße ist zwar sehr abenteuerlich mit den Fahrgewohnheiten der Italiener, aber das Risiko lohnt sich: Die Kulisse ist wunderschön: Die Straße führt direkt an der Steilküste entlang, vorbei an mehreren kleinen Dörfern. Wir entscheiden uns für einen Halt in Minori, eines dieser kleineren, eher unbekannten Dörfern. Erster Stop: Die Pasticceria Alessandro De Riso, mit einer riesen Auswahl an süßen italienischen Teilchen, Kuchen, Torten & Co. Torta Mousse al Limone (Zitronenmousse-Torte), Sfogliata Napoletana (Blätterteig mit Cheesecake-Füllung) oder Delizia al Limone (erfrischendes Zitronen-Dessert)?
Egal was, Hauptsache Zitrone ist dabei! Ricotta a pera habe ich leider nicht probiert, beim nächsten Italienurlaub dann!
Nach der kleinen süßen Stärkung schlendern wir am Hafen von Minori und in der Altstadt entlang. Herrlicher Sonnenuntergang inklusive. So lässt es sich leben! Restauranttipp: Giardiniello, ein Restaurant mit Flair in den Gassen von Minori.
#4 Salerno: Al dente, per favor!
Salerno empfängt uns mit Sonnenschein, oh yes! Die Hafenstadt liegt südöstlich von Neapel und ist ein praktischer Ausgangspunkt für die Amalfiküste oder die südliche Küste von Kampanien. Eine Nacht bleiben wir in Salerno, also auch einen Abend: Den nutzen wir, um die Altstadt Salernos zu erkunden. Pünktlich zur Abendessen-Zeit entdecken wir die Al dente Spaghetteria. Keine Frage, dass wir in Italien auch eine Spaghetteria ausprobieren! Und das ist auch gut so, denn der Laden ist echt gut! Es gibt es riesen Auswahl: Spaghetti alla Carbonara, Frutti di Mare oder all‘ Amatriciana, für alle, die es klassisch mögen. Wer was Neues testen möchte, hat die Qual der Wahl! Egal ob mit schwarzem Pfeffer und Zitrone, Zucchini, Kürbis oder der bekannten kampanischen Sardellensoße Colatura di Alici, hier kommt Jeder auf seine Kosten! Die Portionen sind vergleichsweise klein, sodass man ruhig zwei oder drei Varianten testen kann – erst recht, wenn man als Gruppe unterwegs ist. Sharing ist erwünscht! Die Spaghetteria ist von außen unscheinbar, innen ist es umso gemütlicher, mit ganz viel italienischem Flair! Nicht nur das Essen, auch das Personal. Super nett, serviceorientiert und authentisch! Übrigens: Leckere Bruschetta als Vorspeise und guten Wein gibt es auch! Weintipp: Montefalco Rosso.
#5 Salerno: Grüne Oase über den Dächern der Stadt
Wir kommen nochmal nach Salerno zurück: Und zwar um einer Empfehlung nachzugehen, die wir in Cetara von unserer Bedienung bekommen haben: Besuch des ältesten Kräutergarten Europas „Giardino della Minerva“: Im Herzen von Salernos Altstadt werden dort seit dem 14. Jahrhundert Heilpflanzen angebaut! Das allein ist schon außergewöhnlich, was mich aber noch viel mehr beeindruckt, ist die Kulisse: Der Garten erstreckt sich über mehrere Terrassen, eine Steintreppe nach oben führt zur nächsten Terrasse, und zur nächsten und zur nächsten. Der Blick auf die Dächer der Stadt und das Meer wird immer besser.
Alle Ebenen des Gartens werden durch ein besonderes Bewässerungssystem versorgt. Es gibt einige Brunnen und – wie könnten sie auch fehlen – Zitronenbäume! Die Sonne geht unter und ich bin fast alleine in der Anlage – ein richtiger Urlaubsmoment! Im kleinen Laden am Eingang gibt’s getrockneten Kräuter zum Mitnehmen. Der Eintritt kostet 3 EUR, was ich mehr als angemessen finde. Denn ich finde, dass dieser Ort nicht nur für Pflanzeninteressierte ein Besuch wert ist! Weiterer Pluspunkt: Wenige Touristen, was hoffentlich auch so bleibt!
#6 Salerno: Just a yellow lemon tree
Alle guten Dinge sind drei, also eins noch: Auch wenn das wieder aufs Schlemmen hinausläuft, aber eine Location in Salernos Altstadt muss ich noch erwähnen: Das Restaurante Luli. Wie so oft entdecken wir das Luli nur zufällig. Es ist mitten in der Altstadt Salernos, versteckt auf einem kleinen Platz. Wir können nicht wiederstehen und gönnen uns spätnachmittags einen typischen L‘Aperitivo: Kleine Snacks wie Bruschetta, Morarella-Bällchen und Oliven, dazu ein Glas Weißwein. Außer der entspannten Musik des Restaurants ist es ruhig, das Essen ist köstlich, die Sonne kommt raus und neben uns sind meine geliebten Zitronenbäume! Va bene!