Es ist 7:30 Uhr morgens und ich liege auf dem Wasser. Auf dem eigenen Steg unserer Unterkunft unter einem mit Palmenblätter bedeckten kleinen Pavillon. Auf dem Steg! Mit Matten aus Palmen(bestandteilen) und großen Kissen. Es ist ruhig, ich höre nur die Wellen und den Hahn von nebenan, der vor sich hin kräht (nicht nur morgens!). Manchmal schreit auch der Pfau. Irgendwie surreal. Aber auch ziemlich wunderbar! Gleich geh ich ins Meer, eine Runde schwimmen. Oder einfach nur abkühlen. Ein Traum! Kann ein Tag besser starten?
Unser 8-stündige Weg von Cartagena hierhin auf die Insel war nicht wirklich entspannt, aber er hat sich definitiv gelohnt! Das große Paket Entspannung gibt es dann die nächsten Tage auf der Insel. Das merken wir schon beim Ankommen, als wir mit dem Boot am Steg anlegen und die Traumkulisse von Strand, Sonnenplätzen und Eco House umgeben von Palmen und Mangobäumen sehen. Isla Fuerte Hotel Ecohouse heißt unsere Unterkunft. Es gibt sie erst seit 6 Monaten (Ende 2018) und es stehen vor allem 2 Dinge im Fokus: Eigenherstellung von Lebensmitteln und der bewusste Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Strom. Wir können es nach freundlichem Empfang (mit frischem Jugo natürlich) gar nicht abwarten, an den kleinen Strand zu laufen und ins kühle Nass zu springen. Kühl ist übertrieben, es ist eher lauwarm. Aber so herrlich, dass wir die nächsten Tage nicht viel anderes machen, als uns auf dem traumhaften Steg oder im Wasser aufzuhalten. Es ist der perfekte Ort, um nochmal so richtig runterzukommen, Ruhe zu finden und auch, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren und es sich so richtig gut gehen zu lassen. Selbstfürsorge im Paradies. Klingt vielleicht übertrieben, ist es aber nicht :)
Direkt am ersten Abend bekommen wir ein Special Diner von Koch Sergio. Lobster und Tenderloin auf dem Steg bei Kerzenlicht und einer Flasche Chardonnay. Sergio versteht sein Handwerk, es ist köstlich! Wir sitzen noch lange auf dem Steg und genießen. Dankbar sind wir auch, für diesen extrem tollen Ort.
Wir fühlen uns so wohl, dass wir nach 5 Tagen gar nicht gehen wollen. Jeden Tag lesen, entspannen, schlummern, Meer, köstliches Essen, Cocktails, tolle Leute, immer wieder Spanisch sprechen, jeden Tag ein kleines bisschen mehr, Hängematten und Liegestühle, dieser Steg, Pfauen, Hühner, Hunde, Katzen, Faultiere in direkter Nachbarschaft, Meeresrauschen den ganzen Tag, Schwimmen vor dem Frühstück und diese Ruhe! Wessen Herz würde da nicht höher schlagen? Und ich habe neue Buddys gefunden, mit denen ich am Strand rumtollen kann: Panilo (Hotelhund) und Chica ("selbstbenannte" Hündin, wohl aus der Nachbarschaft).
Knapp 2,5 km lang und 1,4 km breit – ein winziges Fleckchen Erde, mitten in der Karibik, 11 km vom Festland entfernt. Isla Fuerte war früher eine typische Pirateninsel, so erzählte es uns Sergio, unser Koch. Die Ursprünglichkeit und Einfachheit sind noch immer irgendwie zu spüren. An einem der 5 Tage auf der Insel (wir verlängern um einen Tag, weil es so traumhaft entspannend ist), machen wir eine Rundfahrt einmal um die Insel: Wir sehen den einzigen Ort der Insel, Puerto Limón, Strände, Buchten, Mangrovenwälder. Auf der ganzen Insel gibt es nur 5 Hotels. Unsere Nachbarn sind eher tierischer Natur: 2 stolze Pfauen, die immer mal wieder den Garten durchqueren. Und wer Glück hat, der sieht auch mal ein Faultier am Baum hängen – wir haben Glück und sehen sogar eins mit Baby!